STELZEN
Das Dorf Stelzen
… und dessen Ortsteil Spielmes liegen im thüringischen Saale-Orla-Kreis zwischen dem fränkischen Hof, dem sächsischen Plauen und dem thüringischen Schleiz, und gehören zur Stadt Tanna. 1279 wurde Stelzen erstmals urkundlich erwähnt. Heute zählt das Dorf etwa 300 Einwohner zuzüglich den Bewohnern der Wohnstätten Stelzen der „Diakoniestiftung Weimar / Bad Lobenstein“. Der Gasthof „Zum Löwen“ trägt zusammen mit der Kirchgemeinde, dem Feuerwehrverein und dem Verein der Stelzenfestspiele zu einem regen Gemeindeleben bei. Einige Ferienwohnungen laden zum Urlaub auf dem Lande ein.
Ortsansichten
Der Schatz unterm Stelzenbaum
In den Zweigen dieses Wunderbaumes war oft ein seltsames Singen und Klingen zu hören. Zu manchen Zeiten saßen fremde goldschimmernde Vögel in dessen Wipfel. Goldene Schätze schienen unter ihm verborgen. Wie es Irrwurzeln gab, die einem den Weg verhehlen ließen, der auf sie getreten, so gingen dem Wanderer, der ermüdet auf seinen Wurzeln eingeschlafen, verheißungsvolle Träume durch den Kopf. So lebte einst ein armer Bauer namens Christoph im Ort. Als dieser einmal im Schatten dieses Baumes schlafend ruhte, erschien ihm ein alter Hirte. Er zeigte mit dem Stab ins nahe Bayernland und rief ihm die Worte zu:
„Auf der Regensburger Brück,
da findest du dein Glück“
Den Traum vom Stelzenbaum erzählte Christoph seinen Dorfgenossen. Und weil sie ihn als Stelzen- und Traum-Christoph hänselten, machte er sich auf den Weg, um der Sache wirklich nachzuspüren. Bald darauf stieg er die Donaubrücke auf und ab, aber nirgends wollte sich das verheißene Glück zeigen. Da vertraute er sich dem Wirte eines Gasthofs an, der gleichfalls Christoph hieß, aber lahm auf den Beinen war und deshalb immer Stelzen (Krücken) mit sich führen musste. Dieser eigentliche „Stelzen-Christoph“ konnte ihm zu seiner Überraschung von einem gleichen Traum, aber mit gegenteiligem Ziele berichten. Ihm hatte ein Hirte gesagt:
„Ins Vogtland geh,
nach Stelzen auf die Höh,
grab unterm Stelzenbaum,
dort erfüllt sich dein Traum“
(nach Max Benedikt „Der Stelzenbaum und die Stelzenhöhe“ 1911)
Die Ortschronik
1279, 31. August wird Stelzen erstmals in einer Urkunde erwähnt. Dabei handelt es sich um einen Wagenbauer, der Zinsen an den Deutschen Orden in Plauen zu zahlen hatte. Das Haus des Wagenbauers befand sich wahrscheinlich an der Stelle, wo später das „Sächsische Gasthaus“ in Stelzen stand. – Das ist der erste Eintrag in der Ortschronik Stelzens. Die Jahrhunderte gingen ins Land, und 2029 wird Stelzen 750 Jahre alt. Dank der fleißigen Ortschronisten können wir die wechselvolle Geschichte bis heute verfolgen und gleichzeitig Zeitgeschichte im Allgemeinen nachvollziehen…