Jens-Paul Wollenberg

Jens-Paul Wollenberg, 1952 in Speyer geboren, zog mit drei Jahren mit seiner Mutter nach Gernrode und 1959 nach Quedlinburg. Er lernte Koch und arbeitete in der Gastronomie, später als Requisiteur im Theater und als Briefträger. Seit den 1970er Jahren gehörte er verschiedenen Musikgruppen an, die alle von den DDR-Behörden verboten wurden. Stationen seines künstlerischen Werdegangs waren die Gruppen Vin rouge (ab 1976), Quitilinga (1978), Gevattern-Kombo (1981) und weitere Ensembles unter ständig wechselnden Namen, um die DDR-Kulturfunktionäre zu verwirren. Seit 1990 lebte er mit seiner Lebensgefährtin, der Malerin und bekennenden Straßenmusikerin Uta Pilling, in Leipzig. Mit Aquarellen und Zeichnungen hatte er in der Wendezeit einige Ausstellungen. Er war mehrfach Teilnehmer der DDR-offenen Chansontage im Kloster Michaelsstein und am illegalen Songwritertreffen Ringelfolk in der Ringelnatzklause Wurzen und gehört zur Leipziger Liederszene. Nach der Wende gründete er die Jazz-Rock-Folk-Band Wahdi el Ahana (1990) und die Band Pojechaly (1993). Er initiierte 1996 die Konzertreihe „Ostwind“ in der naTo, in der osteuropäische Musikkultur präsentiert wird. Er arbeitet seit 1990 mit der Leipziger Multi-Instrumentalistin Ingeborg Freytag („Freytag&Wollenberg“, 2005) zusammen, mit der Leipziger Folksessionband (1998), dem Funkner-Quartett(1998) und der Gruppe Der Singende Tresen (2003). In szenischen Lesungen rezitiert er Texte von Kafka, Schiller und anderen. 2003 erschien sein erstes Buch Die Geschichte vom einsamen Selb.[