Das erste Wiener Gemüseorchester

WIEN

Auf einer Party in Wien hat alles angefangen. Eine Gruppe junger Studentinnen und Studenten kochte zusammen Gemüsesuppe. Ein Philosoph war darunter, eine Pädagogin, ein Informatiker, eine Comic-Zeichnerin und noch ein paar andere, die alle keine ausgebildeten Musiker waren. Und irgendwann war die Idee im Raum, dass man mit Gemüse mehr machen kann als pflanzen, säen, ernten, braten oder dünsten.

Der Performancekünstler Matthias Meinharter war auf dieser Party dabei. „Es gibt viele verrückte Ideen auf Partys“ erinnert er sich, „aber es war ein glücklicher Zufall, dass einer von uns, schon ein paar Kompositionen in der Schublade hatte“. Sie begannen zu proben und entwickelten die ersten Instrumente: Karottenflöte, Lauchgeige, Gurkophon. Aber auch die Sounds von Gemüse, so wie es auf dem Feld wächst, von Bohnen, Zwiebel oder Petersilie fließen in die Kompositionen ein. Die Besetzung von damals hat sich immer mal wieder verändert. Auch die gelernte Bildhauerin Susanna Gartmayer spielt und komponiert seit 15 Jahren mit und ist mittlerweile auch außerhalb des Gemüseorchesters Berufsmusikerin geworden. 

Schon 1999 erschien die erste CD Gemise. Es folgten vier weitere Alben. Spektakulär sind die Konzerte. Eine Performance für Auge, Ohr, Nase und Gaumen, denn am Ende eines jeden Konzerts wird das Publikum mit Gemüsesuppe versorgt.